Gala von Mesut Özil (30) in der englischen Premier League. Beim 3:1-Sieg seines Klubs Arsenal London gegen Leicester City am Montagabend traf der Weltmeister von 2014 selbst und bereitete einen Treffer vor. Einen Özil in dieser Form könnte Bundestrainer Joachim Löw derzeit sicher gut gebrauchen.
Im DFB-Team mangelte es zuletzt an Kreativität. Genau dieses Attribut bringt Mesut Özil bei Arsenal London gerade wieder glänzend ein. Am Montagabend zeigte er beim 3:1 gegen Leicester City eine überragende Leistung und brillierte wie zu besten Tagen. Einen Özil in dieser bestechenden Verfassung könnte die deutsche Nationalmannschaft im Hinblick auf die UEFA Nations League und die EM 2020 sicherlich wieder gut gebrauchen. Allerdings scheint die Tür nach dem Rücktritt nach Erdogan-Foto-Skandal, desaströser WM und Rassismus-Debatte weiterhin geschlossen zu sein.
Özil schien sich nach anfänglichen Schwierigkeiten unter dem neuen Arsenal-Coach Unai Emery nun freigespielt zu haben. Gegen Leicester durfte er sein Team gar als Kapitän aufs Feld führen. Doch das Spiel begann denkbar schlecht für Özil und Co.: Arsenal geriet mit 0:1 in Rückstand, als Hector Bellerin ein Eigentor unterlief, bei dem auch der deutsche Keeper Bernd Leno nicht gut aussah. Noch vor der Pause gaben die „Gunners“ allerdings mächtig Gas und trafen durch Özil noch vor dem Halbzeitpfiff zum Ausgleich. Der Deutsche hatte den Ausgleich durch einen Pass auf Bellerin selbst eingeleitet. Bellerin passte zurück und Özil schob cool ein.
Özil überholt Klinsmann
In der zweiten Halbzeit brachte die Einwechslung des Ex-Dortmunders Pierre-Emerick Aubameyang die Entscheidung. In der 63. Minute traf der Stürmer zum 2:1. Nur drei Minuten später schloss der Gabuner eine Traumkombination zum 3:1 ab: Özil passte ein Zuspiel im Mittelfeld mit der Hacke weiter, bekam den Ball erneut und spielte einen Doppelpass mit Bellerin und passte schließlich zu Aubameyang, der nur noch einschieben musste. In der 80. Minute wurde Özil unter Standing Ovations der Zuschauer ausgewechselt. Bei den „Gunners“ konnte auch der deutsche Innenverteidiger Shkodran Mustafi mit einer abgeklärten Leistung überzeugen. Torhüter Leno zeigte sich ein ums andere Mal unsicher und verschuldete auch in der zweiten Hälfte beinahe ein Gegentor, als er nach einer Ecke zu spät aus dem Tor kam. Der anschließende Kopfball landete an der Latte.
Mesut Özil traf zum 30. Mal in der englischen Premier League ins Tor. Damit ist er nun alleiniger deutscher Toptorschütze in Englands Oberhaus. Auf Platz 2 folgt nun Jürgen Klinsmann mit 29 Treffern. Özil kommt in der laufenden Saison nun auf neun Pflichtspiele, vier Treffer und eine Vorlage. In nun rund fünf Jahren Arsenal absolvierte er 205 Spiele. Dabei legte er 72 Tore auf und traf 41 Mal selbst.
Eine Rückkehr in die deutsche Nationalmannschaft erscheint derzeit kaum denkbar. Sollte die Ergebnisse beim DFB allerdings weiterhin ausbleiben und Özil weiterhin glänzen, könnten Überlegungen beginnen, Özil zurückzuholen.