Eine Woche vor dem Auftaktspiel bei der Europameisterschaft 2021 am kommenden Montag gegen Schweden herrscht rund um die spanische Nationalmannschaft reichlich Aufregung. Am späten Sonntagabend musste der spanische Fußballverband RFEF vermelden, dass Sergio Busquets bei einem der für Mannschaft und Staff obligatorischen PCR-Tests positiv auf COVID-19 getestet wurde. Der 32 Jahre alte Mittelfeldspieler, der die spanische Auswahl bei der EURO in Vertretung des nach mehreren Verletzungen nicht nominierten Sergio Ramos als Kapitän hätte anführen sollen, verließ das Trainingscamp in Las Rozas noch am Sonntag und begab sich in Quarantäne.
Ob Busquets Symptome hatte, wurde bislang nicht bekannt. Ebenso wenig, welche Teamkollegen mit näherem Kontakt zum Profi des FC Barcelona sich ebenfalls in Isolation begeben mussten. Immerhin konnte der Verband auch mitteilen, dass keine weiteren positiven Tests verzeichnet wurden.
Abgesagt wurden zumindest fürs Erste sämtliche Team-Events inklusive des Mannschaftstrainings. Die Akteure halten sich stattdessen bis auf Weiteres individuell fit. Das für Dienstagabend angesetzte Testspiel gegen Litauen, das eigentlich als EM-Generalprobe gedacht war, wurde zwar nicht abgesagt, wird aber lediglich von der U21 bestritten.
Nachnominierungen bis zum Auftaktspiel möglich
Trainer Luis Enrique, für dessen Team somit das 0:0 am Freitag im iberischen Nachbarschaftsduell gegen Portugal der letzte Härtetest vor dem EM-Start war, hat sich ach etwas Bedenkzeit im Laufe des Montags dazu entschieden, ein Quartett auf Abruf zu nominieren.
Ohnehin könnte Luis Enrique, der statt eines möglichen 26 Mann umfassenden Kaders zunächst nur 24 Akteure nominiert hat, bis zum ersten Turnierspiel noch zwei Profis hinzuholen. Bislang galt dies als unwahrscheinlich, doch die veränderte Situation um Busquets und die Sorge, dass noch weitere positive Tests auftreten können, lassen ein Umdenken zumindest in den Bereich des Möglichen rücken.
Mit Rodrigo Moreno (Leeds United), Pablo Fornals (West Ham United), Carlos Soler (FC Valencia) und Brais Méndez (Celta de Vigo) berief Luis Enrique vier Spieler, die sich erst einmal in einer eigenen “Bubble“ bereithalten sollen für den Fall, dass eine Nachnominierung nötig wird bzw. als sinnvoll erachtet wird.
Jordi Alba wohl Interimskapitän
Noch offen ist unterdessen, ob Busquets im EM-Kader verbleibt. Klar ist hingegen, dass der Routinier neben dem Auftaktspiel gegen Schweden auch das Duell am 19. Juni mit Polen quarantänebedingt verpassen wird, sofern sich der Test vom Sonntag nicht noch nachträglich als falsch positiv herausstellt.
Davon ist inzwischen aber eher nicht mehr auszugehen. Möglich wäre nach jetzigem Stand und bei entsprechender Genesung, dass Busquets zum letzten Gruppenspiel gegen die Slowakei am 23. Juni wieder bereit steht.
Ob der defensive Mittelfeldmann dann nach zwei Wochen ohne Mannschaftstraining eine Option darstellt, bleibt freilich abzuwarten. In Abwesenheit von Ramos und Busquets soll unterdessen spanischen Medienberichten zufolge Linksverteidiger
Spanien gehört zum erweiterten Favoritenkreis
Ungeachtet der aktuellen Corona-Problematik wird Spanien von den Experten und Buchmachern weiterhin zum erweiterten Favoritenkreis gezählt. Die goldene Ära mit den drei Triumphen bei der EM 2008, der WM 2010 und der EM 2012 ist zwar Geschichte. Die letzten Turniere verliefen für die La Roja ziemlich enttäuschend.
Umso mehr brennt man im fußballverrückten Spanien darauf, dass die Nationalmannschaft endlich mal wieder ein starkes Turnier abliefert. Man muss die Truppe von Trainer Luis Enrique definitiv auf dem Zettel haben.