Was lange pure Spekulation war, nimmt immer stärkere Konturen an: Die Rückkehr des deutschen Nationalspielers Timo Werner zu RB Leipzig. Werner fühlt sich in Chelsea nicht wohl, und der RB Leipzig ist sehr an einer Wiederverpflichtung des einstigen Torgaranten interessiert. Die Gespräche scheinen mittlerweile weit fortgeschritten zu sein, dennoch ist die Gemengelage kompliziert. Nicht nur, dass Chelsea-Coach Thomas Tuchel sich derzeit noch gegen eine Freigabe des deutschen Nationalstürmers sträubt. Es geht auch um die schwierigen Themen Ablöse und Gehalt. Werners Vertrag an der Stamford Bridge läuft noch bis 2026. Dem Vernehmen nach wollen die Blues 33 Millionen Euro für den Deutschen haben. Das wäre momentan wohl etwas zu viel für die Leipziger.
Aufzubringen wäre die Summe für den RBL nur über Gegenfinanzierungen durch Verkäufe. Infrage käme noch eine Leihe mit Kaufoption zu einem späteren Zeitpunkt; dann freilich auch zu einer stattlichen Gebühr.
Update: Wie man am Donnerstag (4. August) aus sicheren Leipziger Quellen gehört hat, sind die Probleme so gut wie gelöst. Leipzig will Werner. Werner will nach Leipzig. Und Chelsea wird den Nationalspieler für etwa 30 Millionen Euro gehen lassen. Es wird wohl auf eine Leihe mit Kaufoption hinauslaufen.
Leipzig will die Rückholaktion unbedingt durchziehen
Der Kontakt der Leipziger zu ihrem einstigen Rekordtorschützen war nach dem Verkauf an Chelsea vor zwei Jahren nie abgerissen. Für die Bullen schoss Werner in vier Jahren 93 Tore.
Die Kaufsumme, die die Engländer 2020 für ihn hinblätterten, betrug übrigens 53 Millionen Euro. In Chelsea folgten dann aber zwei eher glücklose Jahre. Das Verhältnis zu Coach Thomas Tuchel gilt als belastet. Der Stürmer hat bei den Blues aktuell keinen Stammplatz.
Werner möchte nach Leipzig, die Leipziger möchten Werner. Leipzigs Technischer Direktor Christopher Vivell brachte unlängst seine Wertschätzung für den einstigen Leipziger Toptorschützen zum Ausdruck.
Werner sei ein ganz besonderer Spieler, man fände ihn „spannend“, stehe mit ihm und Chelsea in intensivem Austausch. Man sei aber noch nicht nah dran an einem Deal, gab Vivell zu.
Werner zurück zu RB: Um das Gehalt wird noch gepokert
Die von Chelsea geforderte Ablösesumme könnte Leipzig nur durch vorherige neue Einnahmen finanzieren. Ein mögliches Szenario wäre etwa ein Verkauf von Christopher Nkunku, der natürlich im Falle des Falles reichlich Geld in die Leipziger Kassen spielen würde.
Denkbar wäre auch ein Tausch Werners mit Josko Gvardiol. Die Blues sollen an dem Leipziger Innenverteidiger sehr interessiert sein.
Ein weiteres Problem ist Werners aktuelles Jahresgehalt bei Chelsea, das zwischen 15 und 20 Millionen Euro betragen soll. Diese Summe wäre für die Bullen nicht nur schwer zu finanzieren, sondern würde auch das komplette Leipziger Gehaltsgefüge sprengen.
Ein Transfer käme nur zustande, wenn Werner Gehaltseinbußen hinnehmen würde. Dazu soll der deutsche Nationalstürmer Medienberichten zufolge allerdings bereit sein.
Werner hätte in Leipzig bessere Möglichkeiten, sich für die Nationalmannschaft zu empfehlen
Timo Werner hat die Winter-WM in Katar fest im Blick. Um sich bei Hansi Flick für die Startelf zu empfehlen, braucht der 26-Jährige Einsätze, bei denen er sein Können unter Beweis stellen kann. Die Möglichkeit wäre beim RB Leipzig sicher eher gegeben als bei Chelsea.
Vor allem das ist es, was eine Rückkehr Werners nach Leipzig trotz aller komplizierter Rahmenbedingungen wahrscheinlich macht.
Das Transferfenster ist noch knapp einen Monat offen, bei den Blues ist derzeit auch viel in Bewegung. Vielleicht lässt sich Thomas Tuchel am Ende doch zu einer Freigabe Werners erweichen.