DFB-Manager Oliver Bierhoff hat sich zu der bevorstehenden Fussball-Europameisterschaft 2020 geäußert und sich dabei etwas zurückhaltend gezeigt in Sachen Titelansprüche der deutschen Auswahl. Laut Bierhoff gehören Jogis Jungs nicht zu den Top-Favoriten kommenden Sommer bei der EURO.
Vor kurzem erst hatte sich Bundestrainer Joachim Löw über die EURO 2020 und die deutschen Titelchancen geäußert, dabei verriet der 59-jährige, dass er die DFB-Elf nicht als Top-Favoriten sieht. Auch Oliver Bierhoff ist allen Anschein nach dieser Meinung. Bierhoff führt dabei als Hauptgrund die fehlende Erfahrung der jungen Mannschaft an:“ „Diesmal, das haben wir ganz klar gesagt, zählen wir nicht wie bei den letzten Turnieren zu den Favoriten. Das muss man so sagen. Wir haben einen großen Schnitt gemacht“, offenbarte Bierhoff am Donnerstag auf dem Parlamentarischen Abend des DFB. Bierhoff weiter: „Es sind halt junge Spieler mit weitaus weniger Erfahrung. Da weiß man nicht, wie sie mit dem Druck und den Gegnern umgehen. Daher sind wir froh, dass wir Heimspiele haben.“
Dass man nicht unbedingt als Favorit in die Spiele geht, könnte aber auch ein Vorteil sein, glaubt Bierhoff, der aber auch gleichzeitig betont, dass der „Anspruch immer hoch sein muss.“ Das sei „klar“, so der 51-jährige.
„Bolzplatzmentalität“ im Jugendfußball
Der Nationalmannschaftsdirektor verriet außerdem, dass er den Jugendfußball in Zukunft auf eine neue Stufe heben möchte. Das Denken in den Akademien, sei teilweise „sehr deutsch“ und zu korrekt. Dadurch geht nach Meinung von Bierhoff die Individualität der Spieler verloren. Daher sei es neben der Einführung von neuen Spielformen auch wichtig, den Spaß am Fußball noch weiter in den Fokus zu rücken. „Wir müssen bei Spielern auch wieder eine Bolzplatzmentalität fördern. Weil die aber nicht mehr so gegeben ist, durch den Alltag in der Jugendförderung, müssen wir das in den Akademien ein Stück weit künstlich erzeugen“, sagt der ehemalige Nationalspieler.