Florian Wirtz gilt als eines der größten Talente im deutschen Profifußball. Wirtz gab im Mai 2020, gerade erst 17 geworden, sein Bundesliga-Debüt für Bayer Leverkusen, was ihn zum jüngsten Spieler einer Herrenmannschaft des Vereins machte. In derselben Saison erzielte er seinen ersten Bundesligatreffer, als jüngster Torschütze in der Profi-Vereinsgeschichte. Der offensive Mittelfeldspieler etablierte sich in kürzester Zeit in der Leverkusener Stammelf. Auch in der deutschen Nationalmannschaft konnte der Shootingstar seine außergewöhnliche Qualität früh unter Beweis stellen. Erst bei den Junioren, mit denen er schließlich im vergangenen Jahr U21-Europameister wurde, dann bei den Herren. Im März musste das Ausnahmetalent jedoch einen bitteren Rückschlag hinnehmen. Im Rheinderby gegen den 1. FC Köln zog sich Wirtz einen Kreuzbandriss zu. Die Saison war für ihn gelaufen. Die Frage ist nun, ob der Jungstar bis zur WM in Katar wieder fit wird.
Unter normalen Umständen wäre Wirtz unbedingt ein Kandidat für die WM gewesen. Aber ein Kreuzbandriss ist eine langwierige Angelegenheit. In der Regel muss man mit einem halben Jahr Ausfallzeit rechnen, dann noch einige Monate, um wieder zur alten Form zu finden. Die Zeit bis Katar wird knapp für Wirtz.
Florian Wirtz – das größte Talent im deutschen Fußball
Florian Wirtz ist ein Mann der Rekorde: jüngster Spieler und jüngster Torschütze des Bundesligisten Bayer Leverkusen, und einer der jüngsten Bundesliga-Torschützen überhaupt; sowie einer der jüngsten DFB-Elf-Debütanten. Der Newcomer gilt als eine der größten Zukunftshoffnungen des deutschen Fußballs.
Von der Spielanlage und den Leistungsdaten her wird er oft mit Kai Havertz verglichen, mit dem er 2020 noch ein paar Monate gemeinsam in der Leverkusener Mannschaft spielte.
Beide spielen im offensiven Mittelfeld, ungefähr auf der Zehnerposition. Beide hatten in ihrer Entwicklung ähnliche Quoten, was Tore, Vorbereitungen, Pässe angeht.
Wirtz war dabei aber vor seinem Unglück am 26. Spieltag schon etwas weiter als Havertz im selben Alter. In der abgelaufenen Saison erzielte er bis März als noch 18-Jähriger sieben Tore und gab elf direkte Vorlagen.
Seoane rechnet erst 2023 wieder mit Wirtz
Florian Wirtz befindet sich seit dem 20. März in der Reha. Dass er aufgrund der Schwere der Verletzung in der inzwischen zu Ende gegangenen Bundesliga-Saison und auch bei den Nations League-Begegnungen im Juni nicht mehr zum Einsatz kommen würde, war von vornherein klar.
Die Frage ist jetzt: Wann kann man wieder mit ihm rechnen? Vereinstrainer Gerardo Seoane glaubt bei der Genesung des Youngsters gute Fortschritte zu erkennen.
Dennoch glaubt der Bayer-Coach, dass Wirtz allerfrühestens im Oktober wieder hergestellt sein könnte. Er persönliche rechne erst 2023 wieder mit dem jungen Ausnahmespieler.
Flick hofft noch: WM-Teilnahme nicht ausgeschlossen
Eine WM-Teilnahme des jungen Offensivspielers komplett ausschließen wollte Seoane aber auch nicht. Wenn alles perfekt läuft, so Seoane, könnte er am Ende dabei sein. Das sei aber eine Entscheidung des Bundestrainers.
Hansi Flick erinnerte seinerseits an das Beispiel Sami Khediras, der sich Ende 2013 gleichfalls am Kreuzband verletzte und dann im Sommer 2014 dennoch mit der deutschen Elf Weltmeister wurde.
Allerdings dürfe man bei einem so jungen Spieler auch kein Risiko eingehen. Wirtz sei „einer unserer begnadetsten Fußballer“, so Flick. Man müsse den Genesungsfortschritt abwarten. Wichtig sei, dass Wirtz wieder hundert Prozent fit wird. Am Ende sei aber alles möglich.