In der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gibt es scheinbar endloses, unausgeschöpftes Potenzial. Einen Kader für ein großes Turnier zusammenzustellen, hat auch immer den Beigeschmack der Qual der Wahl gehabt. Es gibt viele wertvolle Spieler von großen Clubs, unter anderem Leon Goretzka oder Serge Gnabry vom deutschen Rekordmeister, dem FC Bayern München, oder vom FC Chelsea, wie Timo Werner oder Antonio Rüdiger. Nun bleibt inzwischen aber nicht mal mehr ein halbes Jahr, bis das Turnier in Katar startet und die deutsche Elf gegen Japan und anschließend gegen die starken Spanier in die Gruppenphase geht.
Bisher sieht es aus, als hätte der neue Chefcoach Hansi Flick in diesem Sommer der Selbstfindung neuen Schwung in die Mannschaft gebracht. Ob das aber auch zu einer Platzierung reichen wird, die Fußballdeutschland zufriedenstellt, bleibt abzuwarten. Erst die Weltmeisterschaft 2022 in Katar wird es zeigen. Gut aufgestellt ist die Mannschaft allemal.
Die Mischung macht es: Erfahrung und Talent
Im deutschen Tor ist die unangefochtene Nummer eins weiterhin der Kapitän vom FC Bayern München, Manuel Neuer. An ihm führt noch immer kein Weg vorbei, er gilt weiterhin als gesetzt.
Die Torhüterposition ist damit diejenige, um die man sich am wenigsten sorgen muss, denn Neuers Verdienste sind unbestritten und sein Können ist immer noch Weltklasse. Er bringt die nötige Erfahrung mit.
In der Verteidigung könnten Thilo Kehrer (25) von Paris Saint-Germain oder Lukas Klostermann (26) vom RB Leipzig auf der linken Seite antreten.
Momentan sieht es aus, als könnte sich das Talent David Raum (24) von der TSG Hoffenheim auf der linken Seite durchsetzen. Antonio Rüdiger vom FC Chelsea und Niklas Süle (Bayern München) gelten in der Innenverteidigung als gesetzt. Sollte eine Dreierkette das Ziel sein, könnte auch Matthias Ginter noch auf seine Chance im DFB-Dress hoffen.
Im Mittelfeld hat Trainer Hansi Flick die Qual der Wahl
Die Zweierreihe im Mittelfeld ist eher defensiv ausgerichtet. Unter Hansi Flick waren bislang Joshua Kimmich und Leon Goretzka vom FC Bayern München gesetzt.
Ilkay Gündogan von Manchester City, der eine starke Saison spielte, dürfte ebenfalls in Katar zum Einsatz kommen, wie bereits beim kürzlichen Triumph über Italien. Bislang machte Serge Gnabry (26, Bayern München) fast jedes Spiel unter Hansi Flick und wird daher sicherlich auch beim Turnier eine Rolle spielen.
In der Zentrale ist aller Wahrscheinlichkeit nach der Kreativposten Thomas Müller gesetzt, ohne den sich viele Fußballfans die deutsche Nationalmannschaft gar nicht mehr vorstellen können. Gegen Italien kam außerdem Jonas Hoffmann (29) von Borussia Mönchengladbach zum Einsatz.
Je nachdem, wie sich seine Form entwickelt, wird darüber hinaus mit Leroy Sané (26, Bayern München) zu rechnen sein, dessen hervorragende Anlage und Geistesblitze unbestritten sind.
Deutschlands Offensivproblem: Werner hat die besten Karten
Momentan ist es Timo Werner vom FC Chelsea, der die besten Karten hat, im Sturm zum Einsatz zu kommen. Ohne seine Qualität herabreden zu wollen, präsentierte sich Deutschlands Auswahl in den letzten Jahren diesbezüglich eher mau.
Diese Lücke könnte neben Werner noch Karim Ayedemi (20) füllen, der in der kommenden Saison für Borussia Dortmund auflaufen wird und bereits Europameister mit der U21-Auswahl wurde. Hansi Flick scheint ihm jedenfalls zu vertrauen, was Ayedemi auch bestätigen konnte.
Als dritte Option dürfte Lukas Nmecha (23) vom VfL Wolfsburg mit nach Katar fahren, der für seine Mannschaft immerhin acht Treffer in zwanzig Partien der vergangenen Saison erzielte.