In exakt einer Woche (15. November) steht die nächste Bewährungsprobe für Bundestrainer Joachim Löw und die deutsche Nationalmannschaft an. Dann trifft das DFB-Team in Leipzig auf Russland. Vier Tage später steigt das Abstiegsendspiel gegen die Niederlande. Wird Löw dabei auf Neulinge setzen?
Jetzt geht es um Schadensbegrenzung und um den Nichtabstieg. Bundestrainer Joachim Löw steht vor den letzten Länderspielen des historisch schlechten Jahres 2018 gehörig unter Druck. Nach der verkorksten WM in Russland und insgesamt sechs Niederlagen im Jahresverlauf braucht das DFB-Team dringend Erfolgserlebnisse. Am morgigen Freitag gibt Löw sein Aufgebot für die Spiele gegen Russland und die Niederlande bekannt.
Dabei könnte es durchaus zu einem Debütanten-Ball kommen. Maximilian Eggestein (SV Werder Bremen), Marcel Halstenberg (RB Leipzig), Jonas Hofmann (Borussia Mönchengladbach) oder Robin Koch (SC Freiburg) gelten als aussichtsreiche Kandidaten für eine Nominierung.
Die Nationalelf spielt am 15. November in Leipzig in einem Testkick gegen WM-Gastgeber Russland. Vier Tage später steigt das Duell mit dem Erzrivalen Niederlande auf Schalke. Sollte die „Elftal“ am 16. November gegen Frankreich verlieren, könnte die DFB-Auswahl den Abstieg aus der Nations League A mit einem Sieg noch abwenden.
„Leider haben wir es nicht mehr in der eigenen Hand“, so Stürmer Timo Werner auf dfb.de. „Es ist nicht so, dass alles zusammenbrechen würde, wenn wir tatsächlich absteigen sollten, aber es wäre schon wertvoll und wichtig, den Abstieg noch zu verhindern.“ Am 2. Dezember steigt in Dublin die Auslosung der EM-Qualifikationsgruppen. Ein deutscher Erfolg wäre nun wichtig, damit die DFB-Mannschaft als Gruppenkopf ins Rennen gehen kann. Dennoch geht es dem Bundestrainer vor allem um die erfolgreiche Qualifikation für das europaweite Turnier 2020: „Für uns geht es darum, bei der EM 2020 eine starke Mannschaft auf dem Platz zu haben“, so Löw.
Joachim Löw: bisher nur Umbruch „light“
Bei der EM 2020 soll der DFB wieder um den Titel spielen können. Dennoch ist es offensichtlich, dass die aktuelle Mannschaft davon noch zu weit entfernt ist. Löw tut sich weiterhin schwer, den Umbruch zu vollziehen. Immerhin: Beim 1:2 in Frankreich im Oktober krempelte er das Team für seine Verhältnisse schon gehörig um. Die Experten sind sich einig: Auf diesen Pfad müsste er nun bleiben. Dass einige der arrivierten Kräfte für die Spiele gegen Russland und die Niederlande nicht nominiert werden, hatte Löw bereits angedeutet. Vermutlich wird er die Nicht-Berücksichtigung aber mit einer möglichen Schonung begründen.
Der DFB hat außerdem wieder einmal mit einer unglücklichen Stadionwahl von sich Reden machen. In Leipzig soll beim Spiel gegen Russland „bewusst ein Schritt auf unsere zahlreichen Fans“ zugegangen werden, so Team-Manager Oliver Bierhoff. Doch nun droht ein Zuschauerfiasko. Bislang wurden noch nicht einmal 25.000 Karten verkauft. Auch die Veltins-Arena auf Schalke ist für den Kracher gegen die Niederlande noch nicht ausverkauft.