Vier Wochen nach dem 3:0-Sieg im Eröffnungsspiel gegen die Türkei beschließt Italien am Sonntag, 11. Juli 2021, um 21 Uhr die Europameisterschaft 2021. Die italienische Mannschaft hat es mit zu großen Teilen überzeugenden Auftritten und im Halbfinale dann auch der nötigen Portion Glücks ins Endspiel im Londoner Wembley-Stadion geschafft, wo freilich der Großteil der erwarteten 60.000 Fans Gegner und Quasi-Gastgeber England die Daumen drücken wird.
Nach 27 Direktduellen spricht die Bilanz mit zehn Siegen leicht für die italienische Nationalmannschaft, während für England bei neun Unentschieden acht Erfolge zu Buche stehen. Zuletzt trennten sich beide auf freundschaftlicher Basis im Herbst 2018 mit 1:1, ebenfalls in Wembley.
Bei großen Turnieren trafen beide bisher vier Mal aufeinander und stets hieß der Sieger Italien. Im Spiel um Platz drei bei der WM 1990 (2:1) ebenso wie bei der WM 2014 in der Gruppenphase (2:1) sowie in der EM-Vorrunde 1980 (1:0) und im EM-Viertelfinale 2012 (4:2 n. E.).
Italien gegen England: Das ist die Ausgangslage
Beide Nationen sehnen sich nach einem Titel, wobei die Wartezeit Englands schon weitaus länger ist. Seit dem WM-Titel 1966 im eigenen Land standen die Three Lions sogar 55 Jahre lang nicht mehr im Endspiel eines großen Turniers. Italien unterlag 2012 im EM-Finale Spanien glatt mit 0:4, triumphierte indes 2006 bei der WM in Deutschland.
Die Formkurve: Italien
Der Finaleinzug der italienischen Nationalmannschaft, wenn auch im Halbfinale gegen ein starkes Spanien und erst im Elfmeterschießen eher glücklich geschafft, ist der verdiente Lohn für eine überragende Entwicklung in den letzten Jahren.
Ausgangspunkt war die verpasste WM 2018, nach der der neu gekommene Trainer Roberto Mancini einen Umbruch in die Wege leitete, dessen Früchte heute geerntet werden können. Absolut bemerkenswert ist, dass Italien seit mittlerweile 33 Spielen ungeschlagen ist. Nach zuvor elf Zu-Null-Siegen am Stück ließ die Squadra Azzurra indes drei Mal in Folge ein Gegentor zu.
Schon vor Beginn der Endrunde war genügend Grund zum Optimismus vorhanden, der mit den erfolgreichen Vorbereitungsspielen gegen San Marino (7:0) und gegen Tschechien (4:0) nicht geringer wurde. Das Viertelfinale erreichte Italien dann schon mit zwei 3:0-Siegen in den ersten Spielen gegen die Türkei und gegen die Schweiz, ehe im letzten Gruppenspiel gegen Wales (1:0) auch eine bessere B-Elf genügte.
Zum ersten Mal schwer tat sich Italien dann im Achtelfinale, als Österreich erst in der Verlängerung mit 2:1 bezwungen werden konnte. Mit 2:1 setzte sich die Mancini-Elf dann auch im Viertelfinale gegen Belgien durch, allerdings in der regulären Spielzeit.
In einem engen und sehr intensiven Halbfinale gegen ein optisch überlegenes und teils sehr dominantes Spanien genügte die 1:0-Führung durch Federico Chiesa nicht. Weil es auch nach 120 Minuten noch 1:1 stand, musste das Elfmeterschießen entscheiden, in dem Italien das Glück hold war.
Die Formkurve: England
Der vierte Platz bei der WM 2018 leitete eine Renaissance des englischen Fußballs ein, der in den letzten Jahren enorm von einer exzellenten Nachwuchsarbeit und vielen, hochkarätigen jungen Spielern profitiert. Ganz ohne Rückschläge verlief die Entwicklung nach der WM 2018 zwar auch nicht, doch im Jahr 2021 präsentieren sich die Three Lions bislang nahezu makellos.
Nachdem im März der Start in die Qualifikation für die WM 2022 mit Siegen gegen San Marino (5:0), in Albanien (2:0) und gegen Polen (2:1) perfekt verlaufen ist, wurden auch die beiden EM-Vorbereitungsspiele gegen Österreich (1:0) und Rumänien (1:0), gewonnen, wenn auch mit ausbaufähigen Leistungen.
Letztere bot die Mannschaft von Trainer Gareth Southgate dann auch in der Vorrunde der EM, in der einem mühsamen 1:0-Auftaktsieg gegen Kroatien eine enttäuschende Vorstellung gegen Schottland (0:0) folgte. Ein weiteres 1:0 gegen Tschechien genügte dann aber zum Gruppensieg und zum Einzug ins Achtelfinale, in dem der Klassiker gegen Deutschland (2:0) mit einer Steigerung erfolgreich gestaltet werden konnte.
Im Viertelfinale gegen die Ukraine (4:0) zeigte sich dann ein Klassenunterschied und auch im Halbfinale gegen Dänemark, das die englische Serie von sieben Zu-Null-Spielen am Stück beendete, war England nach einem frühen Rückstand überlegen und verdiente sich letztlich einen 2:1-Sieg nach Verlängerung.
Italien – England: Wettquoten der Buchmacher
Die Buchmacher sehen das EM-Finale als nahezu völlig offen an. Mit Quoten zwischen 2,65 und 2,85 gilt England wohl nicht zuletzt wegen des Heimvorteils als ganz leichter Favorit, während die Quoten für Wetten auf einen italienischen Sieg im Bereich von 2,90 bis 3,05 nur unwesentlich höher liegen.
Ebenfalls in dieser Quotenregion bedienen können sich alle, die an ein Unentschieden und damit eine Entscheidung erst in der Verlängerung oder im Elfmeterschießen glauben. Für einen entsprechenden Tipp gäbe es im Erfolgsfall den 2,90- bis 3,10-fachen Einsatz zurück.
Wett-Tipp & Prognose: Italien – England (11.07.2021)
Einen Favoriten gibt es vor diesem EM-Finale nicht. Während Italien insgesamt die bessere EM gespielt hat, spricht die Tendenz der letzten Spiele eher für England, das überdies über den Heimvorteil verfügt.
Auf einen 1X2-Tipp wollen wir uns aber nicht festlegen, wenngleich wir bei einem Turnier der Verlängerungen nicht über ein Unentschieden nach 90 Minuten überrascht wären.
Weil Endspiele traditionell eher torarm verlaufen und zudem zwei bärenstarke Abwehrreihen aufeinandertreffen, erwarten wir unabhängig vom Sieger eine eher taktisch geprägte Begegnung mit wenig Treffern.
Die aus unserer Sicht vielversprechendste Wette lautet deshalb UNTER 2,5 Tore mit der Quote 1,50 von Bet3000.