Am Sonntag, 2. Dezember ist es soweit. In Dublin werden die Gruppen für die EM-Qualifikation für das Turnier im Sommer 2020 ausgelost. Selten zuvor hat man beim DFB so sehr vor einer Auslosung gezittert. Doch es gibt im Vorfeld einige offene Fragen. Wir versuchen, Licht ins Dunkel zu bringen.
Um 12.00 Uhr wird die Zeremonie in Dublin starten. Bei n-tv kann die Auslosung der EM-Qualifikationsgruppen live mitverfolgt werden. Der deutsche Bundestrainer Joachim Löw wird auch vor Ort sein und zusehen, ob dem DFB eine Hammergruppe zugelost wird.
Nach dem Abstieg aus der UEFA Nations League findet sich die deutsche Nationalmannschaft nur in Topf 2 wieder. Damit steht bereits fest, dass Deutschland ein topgesetztes Team zugelost bekommt. Das könnten die vier Gruppensieger der Liga A der Nations League sein: die Niederlande, die Schweiz, Portugal und England. Außerdem finden sich Weltmeister Frankreich, Kroatien, Spanien, Belgien, Polen und Italien in Topf 1. Die wohl schwerste Gruppe, die Deutschland erhalten könnte, würde aus den Gegnern Frankreich, Serbien, Türkei, Griechenland, Mazedonien und Lettland bestehen. Schwer, aber immer noch machbar. Die ersten beiden einer jeden Gruppe qualifizieren sich für die Europameisterschaft 2020.
Die vier Teams aus dem Nations-League-Topf mit den Siegern der Liga A bilden die Gruppenköpfe A bis D. Die restlichen bestgesetzten Teams in Topf 1 landen in den Gruppen E bis J. Im Anschluss werden die Mannschaften aus Topf 2, 3, 4, und 5 in die zehn verschiedenen Gruppen gelost. Die schwächsten Teams aus Topf 6 kommen zum Abschluss in die Gruppen F bis J. Somit ergeben sich fünf Fünfer- und fünf Sechsergruppen.
Noch nie gab es bei einer UEFA-Auslosung so viele Einschränkungen. Maximal zwei EM-Gastgeberländer können in eine Gruppe gelost werden, da sich alle gastgebenden Nationen theoretisch für das Turnier qualifizieren können. Zum ersten Mal in der EM-Geschichte wird das Turnier über den Kontinent hinweg ausgetragen, in zwölf verschiedenen Nationen. Doch es gibt auch politische Gründe. Gibraltar und Spanien, Kosovo und Serbien und auch Bosnien-Herzegowina und Kosovo dürfen nicht in der gleichen Gruppe landen. Maximal zwei der zehn Nationen mit unsicheren Wetterbedingungen im Winter dürfen in einer Staffel sein. Dazu zählen die Färöer-Inseln, Weißrussland, Island, Estland, Finnland, die Ukraine, Lettland, Russland, Norwegen und Litauen. Weitere Einschränkungen gibt es für Aserbaidschan, Kasachstan und erneut für Island, um zu große Reisedistanzen zu vermeiden.
EM-Auslosung mit unklaren Startern
Noch nie zuvor wurde eine EM-Qualifikation so fix durchgezogen, wie es zum Turnier 2020 der Fall sein wird. Fünf Doppelspieltage sind vorgesehen. Die Spielrunde läuft von Ende März bis November 2019. Landet Deutschland in einer Sechsergruppe, gibt es in dieser Zeit nur Pflichtspiele. In einer Fünfergruppe wären zwei Termine für potentielle Testspiele frei.
Die Gruppensieger und Gruppenzweiten qualifizieren sich direkt für das Turnier. Damit werden 20 der 24 Startplätze vergeben. Am 1. Dezember 2019 erfolgt die Auslosung der EM-Gruppen, obwohl vier Starter dann weiterhin noch nicht bekannt sind. Diese werden in Play-offs vom 26. bis 31. März 2020 ausgespielt. Teilnehmen werden die jeweiligen Gruppensieger aus den Ligen A bis D der Nations League, die sich nicht bereits über die reguläre Qualifikation ihr Ticket gesichert haben. Hat das Team den Platz bereits sicher, rückt das entsprechend nächstplatzierte Team nach. Demnach wird die schwächste Liga D auch definitiv einen Startplatz erhalten.
Die EM-Endrunde wird vom 12. Juni bis 12. Juli 2020 ausgespielt und damit genau so lang wie eine Weltmeisterschaft dauern. Gespielt wird in zwölf Städten in zwölf Ländern. Für Deutschland ist die Münchner-Allianz-Arena mit drei Gruppenspielen und einem Viertelfinale vertreten. Das Eröffnungsspiel steigt in Rom, die Halbfinals und das Endspiel im Londoner Wembley-Stadion.