Die Stimmung bei Real Madrid ist auf dem Tiefpunkt angelangt. Nach der 0:3-Heimpleite im „Clasico“ gegen Real Madrid hängt der Haussegen in Spaniens Hauptstadt schief. Nachdem Reals B-Jugend-Trainer den deutschen Nationalspieler Toni Kroos (29) scharf kritisierte, musste dieser gar seinen Hut nehmen.
Mit 0:3 verlor Real Madrid im Rückspiel des Copa-del-Rey-Halbfinals zuhause gegen den FC Barcelona. Nach dem 1:1 im Hinspiel schied Real also aus und vergeigte somit die erste Titelchance. Die Nerven liegen nun blank und es kommt zu ungewöhnlichen Konsequenzen.
Álvaro Benito (42), Coach der B-Jugend, äußerte sich beim Radiosender „El Carusel Deportivo“ kritisch gegenüber den Spielern und wurde nun entlassen. „Das Problem von Real im Moment ist, dass die Mannschaft Spieler hat, die sehr weit von ihrem Niveau entfernt sind“, so Benito. „Spieler wie Casemiro, die keine Minute spielen dürften, und Kroos. Wenn der Wind in seine Richtung weht, spielt er fantastisch, aber bei Gegenwind kann man mit ihm nicht segeln gehen.“
Das ließen die Real-Verantwortlichen nicht auf sich sitzen und setzten Benito vor die Tür. Neuer B-Jugend-Trainer wird kein Geringerer als Real-Legende Raúl (41, 1992 bis 2010 bei Real Madrid, 741 Pflichtspiele, 325 Tore, 104 Vorlagen). Gegen Ende der aktiven Karriere war der Spanier auch beim FC Schalke 04 aktiv (2010 bis 2012).
Benito kommt in einer Pressemitteilung des Klubs nochmal zu Wort: „Ich verlasse den Verein meines Herzens mit gutem Gewissen, weil ich jeden Tag mein letztes Hemd für Real Madrid gegeben habe“, so der ehemalige Jugend-Coach. „Ich fühlte mich immer frei, über den Verein meines Lebens zu sprechen. Ich gehe ohne Groll und werde Real Madrid immer für alles danken, was es mir als Fußballer gab und jetzt in meinen ersten Schritten als Trainer. Ich hoffe, es ist kein endgültiger Abschied und dass sich unsere Wege bald wieder kreuzen werden.“
Harsche Kritik von allen Seiten – Kroos „ein Dieseltraktor“
Mit seiner Kritik stand Benito allerdings keinesfalls alleine dar. Neben der spanischen Presse fand auch der ehemalige Real-Coach Bernd Schuster (59) deutliche Worte, vor allem Richtung Kroos: „Über meinen Landsmann spreche ich schon gar nicht mehr. Kroos ist in diesem Moment ein Dieseltraktor, er trabt nur vor sich her und macht nichts“, so Schuster beim spanischen Radiosender „Onda Cero“.
Toni Kroos spielt tatsächlich eine eher schwache Saison. Der deutsche Nationalspieler kommt in der laufenden Saison auf 32 Pflichtspiele und lediglich ein Tor und vier Vorlagen. Kroos‘ Vertrag läuft noch bis Sommer 2022.
Titelchancen haben die Königlichen noch in der Champions League und in „La Liga“. Allerdings steht Real in der Liga nur auf Rang drei und hat bereits neun Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Barcelona. Eine womöglich letzte Möglichkeit, in das Titelrennen einzugreifen, haben Kroos und Co. am Samstag (20.45 Uhr), wenn Real Madrid erneut auf den FC Barcelona trifft.