Mit einem schmucklosen 2:0 hat die deutsche Nationalmannschaft in Weißrussland gewonnen und damit die nächsten Punkte in der EM-Qualifikation eingefahren. Vor dem anstehenden Match gegen Estland musste Interimstrainer Marcus Sorg bohrende Fragen zur Personalie Timo Werner (23) beantworten.
Auch beim EM-Qualifikationsspiel gegen Estland am Dienstag (20.45 Uhr) wird Marcus Sorg die deutsche Nationalmannschaft betreuen. Sorg vertritt damit erneut Joachim Löw, der nach deinem Sportunfall weiterhin ausfällt. „Er weiß, dass es für die Spieler nicht einfach ist, nach einer langen Saison schnell hochzufahren gegen einen Gegner, der sehr massiert steht“, so Sorg bei der Pressekonferenz des DFB. Löw sei demnach über den 2:0-Erfolg in Weißrussland zufrieden gewesen.
Für das Spiel gegen Estland gibt es laut Sorg keinen Grund zu rotieren: „Wir brauchen Stabilität und die Abläufe. Wir wollen von dem Spiel in Weißrussland profitieren. Trotzdem wollen wir die ein oder andere Veränderung vornehmen. Wir müssen einen guten Mix finden.“ Die einzige Personalie, die bereits sicher ist: Kapitän Manuel Neuer (33) wird erneut im Tor stehen.
Sorg wurde außerdem zu einer weiteren Personalie befragt. Timo Werner von RB Leipzig saß in den letzten beiden EM-Qualifikationsspielen jeweils 90 Minuten lang auf der Bank. „Ich würde mir wünschen, dass die Medien mit ihm wie mit jedem anderen umgehen würden“, zeigte sich Sorg leicht genervt. „Er ist ein junger Mensch, hat für uns bisher tolle Leistungen gebracht. Jetzt spielt er aktuell in einer Mannschaft, die im Umbruch ist, nicht. Das Team wächst gerade zusammen und wir haben viele Möglichkeiten. Da muss man viele Dinge ausprobieren und braucht eine gewisse Stabilität. Nach dem Sieg gegen Holland haben wir an dieser Formation festgehalten. Ich finde es wirklich nicht korrekt, daraus ein Riesenthema zu machen. Den Timo jetzt zu titulieren, dass er durchfällt oder irgendwelche Dinge.“ Bei der Weltmeisterschaft in Russland war Werner noch Stammspieler – enttäuschte allerdings auf ganzer Linie (drei Spiele, kein Scorerpunkt).
Timo Werner: nur ein Tor in den letzten zehn Länderspielen
Angreifer Timo Werner kam bislang in 24 Länderspielen zum Einsatz. Ihm gelangen dabei neun Tore und zwei Vorlagen. Allerdings war in den letzten zehn Länderspielen nur noch ein einziger Treffer (keine Vorlage) dabei. In der abgelaufenen Bundesligasaison spielte Werner 30 Mal für RB Leipzig (16 Tore, neun Vorlagen).
„Timo ist fester Bestandteil dieser Mannschaft“, bekräftigte Interimstrainer Sorg. „Und er wird die Entwicklung dieser Mannschaft mitgestalten, da bin ich mir 100-prozentig sicher. Wir werden alle noch sehr froh sein, dass wir ihn haben.“ Ob Werner am Dienstag gegen Estland wieder zum Einsatz kommt? „Wir wollen das Spiel mit aller Macht gewinnen, das steht über allem“, so Sorg. „Wir wollen die Entwicklung der Mannschaft weiter vorantreiben. Die Art und Weise, wie wir Fußball spielen, wollen wir weiter forcieren, uns Chancen herausarbeiten und dominant auftreten.“ Jedoch: „Man muss die Esten erst einmal knacken, sie leben von der guten Organisation und Struktur.“
Vor heimischer Kulisse in Mainz möchte das Team auch die Fans wieder mehr mitreißen. „Jedes Ergebnis hilft“, sagte Sorg. „Die Mannschaft hat gezeigt, dass etwas entsteht. Die Begeisterung, die in der Mannschaft ist, wollen wir nach außen präsentieren. Dass die Fans sehen, es passiert etwas mit dem Team.“