Am Freitag startet für die deutsche Nationalmannschaft die Mission Europameisterschaft 2021 mit dem Trainingslager im österreichischen Seefeld. Dann allerdings kann Bundestrainer Joachim Löw voraussichtlich zunächst nur 19 der nominierten 26 Akteure begrüßen. Während sich Toni Kroos nach einem positiven Corona-Test noch in Quarantäne befindet, bestreiten Ilkay Gündogan (Manchester City) sowie Antonio Rüdiger, Kai Havertz und Timo Werner (alle FC Chelsea) am Samstag das Finale der Champions League. Bei diesem Quartett gilt es ebenso wie bei Bernd Leno (FC Arsenal) und Robin Koch (Leeds United) noch final abzuklären, ob für die Einreise aus dem Corona-Risikogebiet Großbritannien eine Ausnahme von den gängigen Quarantäneregeln möglich ist.
Weil sich Löw anders als andere Kollegen gegen ein zunächst noch erweitertes Aufgebot entschieden hat, wird die offizielle Kadermeldung an die UEFA, die bis 1. Juni erfolgen muss, eher eine Formalie.
Mehrere Spieler zu enttäuschen, wie es der niederländische Bondscoach Frank de Boer, der zunächst 34 Mann nominiert hatte und nun gleich acht Spieler streichen musste, bleibt dem Bundestrainer somit erspart.
Nachnominierungen bis zum ersten Turnierspiel möglich
Für den Fall, dass es nach dem 1. Juni noch zu verletzungs- oder krankheitsbedingten Ausfällen kommt, sind indes bis zum ersten Turnierspiel am 15. Juni in München gegen Frankreich noch Nachnominierungen möglich.
Torhüter können sogar während des gesamten Turniers noch ersetzt werden. Nachdem bereits durchgesickert war, dass sich für letzteren Fall Stefan Ortega von Arminia Bielefeld bereit halten soll, ist nun auch publik geworden, wer der erste Nachrücker für das Mittelfeld wäre.
Dahoud soll sich bereit halten
Laut einem Bericht der “Bild“ wurde Mahmoud “Mo“ Dahoud vom DFB-Trainerteam darüber informiert, als erster Backup für das Mittelfeld eingeplant zu sein. Sollte also etwa Kroos nicht rechtzeitig einen negativen Corona-Test nachweisen können, würde der Mittelfeldmann von Borussia Dortmund doch noch zur EM fahren.
Neben Mats Hummels und Emre Can wäre Dahoud der dritte BVB-Profi, nachdem Marco Reus aus freien Stücken auf die EM-Teilnahme verzichtet hat und sich mit Julian Brandt sowie Nico Schulz zwei weitere Kandidaten im Laufe der gerade beendeten Saison nicht entscheidend empfehlen konnten.
Starke Leistungen beim BVB
Dahoud dagegen ist nach einer enttäuschenden Vorrunde, in der die erstmalige Nominierung für die Nationalmannschaft noch für viele Beobachter kaum nachvollziehbar war, im Jahr 2021 unter Trainer Edin Terzic richtig aufgeblüht. War im Januar noch ein Wechsel nach Frankreich ein Thema, gilt es längst als sicher, dass die BVB-Bosse eine Verlängerung von Dahouds 2022 auslaufendem Vertrag anstreben.
Der Mittelfeldspieler kam 2017 von Borussia Mönchengladbach zum BVB, konnte die hohen Erwartungen aber lange Zeit nicht erfüllen. Die Geduld vieler Fans in Dortmund war eigentlich schon am Ende. So richtig hatte niemand damit gerechnet, dass der Knoten bei Dahoud noch platzt. Genau das scheint aber jetzt geschehen zu sein.
Dahoud ist wahrscheinlich einer der technisch besten Spieler in ganz Deutschland. Und nun endlich zeigt er auch die nötige Effizienz auf dem Platz. Überragend war beispielsweise sein Auftritt beim Dortmunder 3:2-Auswärtssieg im Achtelfinale der Champions League gegen den FC Sevilla.