Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ist endlich voll angekommen im EM-Turnier. Spätestens seit dem fulminanten 4:2-Sieg gegen Portugal am vergangenen Samstag ist das Achtelfinale zum Greifen nah. Im letzten Gruppenspiel gegen Ungarn (Mittwoch, 21 Uhr) würde bereits ein Unentschieden definitiv zum Weiterkommen reichen. Aber natürlich geht die DFB-Elf als haushoher Favorit in die Begegnung. Bei einem Sieg könnte Deutschland sogar noch als Gruppensieger ins Achtelfinale rutschen – was wahrscheinlich einen leichteren Gegner zur Folge hätte. Zunächst steht aber die Aufgabe gegen Ungarn im Fokus – und Thomas Müller warnt schon mal vor Nachlässigkeit.
Die Erleichterung war riesig beim deutschen Team, nachdem die drei Punkte gegen Portugal im Sack waren. Vor allem der Rückstand in der ersten Halbzeit durch ein Tor von Cristiano Ronaldo war ein Schock. Wie Deutschland danach aber die Ruhe bewahrte und vier blitzsaubere Treffer erzielte, das war durchaus beeindruckend.
Müller: „Haben noch nichts erreicht“
„Der Sieg war unfassbar wichtig. Man hat heute gesehen, zu was wir fähig sind, wenn wir an die eigene Qualität glauben. Eine kleine Euphorie ist jetzt da – und das ist auch gut so. Aber wir dürfen jetzt auf keinen Fall überheblich werden. Noch ist nichts erreicht. Ungarn ist ein unangenehmer Gegner, die haben nicht umsonst einen Punkt gegen Frankreich geholt“, so Thomas Müller mit Blick auf Mittwoch.
Gulasci und Orban überragen bei Ungarn
Tatsächlich herrscht bei den Ungarn eine große Euphorie, nachdem die Mannschaft von Trainer Marco Rossi fast schon sensationell ein 1:1-Remis gegen Weltmeister Frankreich erkämpft hat.
Wie schon im ersten EM-Match gegen Portugal (0:3) zeigte Ungarn vor allem defensiv eine bärenstarke Leistung. Da kommt auf die deutsche Offensive ein richtiges Bollwerk zu – mit dem Leipziger Will Orban als zentraler Figur. Und dahinter spielt Torhüter Peter Gulasci – ebenfalls von RB Leipzig – bis jetzt eine überragende EM.
Deutschland hat den Heimvorteil!
Es wird für die Ungarn gegen Deutschland aber einen großen Unterschied im Vergleich zu den ersten beiden Partien geben: Diesmal ist Ungarn das Auswärtsteam. Die Spiele gegen Portugal und Frankreich fanden vor vollem Haus in Budapest statt, da hatte das Team etwa 65.000 fanatische Fans im Rücken.
Am Mittwoch wird allerdings in München gespielt, der Heimvorteil liegt also bei der deutschen Mannschaft. Und das kann durchaus eine wichtige Rolle spielen, meint auch Thomas Müller: „Wenn man im Offensivspiel so tolle Aktionen hat wie wir gegen Portugal, dann kocht natürlich der Kessel. Selbst wenn nur 14.000 Zuschauer da sind.“
Ungarn braucht gegen die DFB-Elf zwingend einen Sieg
Die Ausgangslage vor dem Match gegen Ungarn ist klar: Schon mit einem Unentschieden würde Deutschland sich sicher für das Achtelfinale qualifizieren. Ungarn wäre in diesem Fall raus. Ohnehin wird es für die Rossi-Elf nur eine Marschrichtung geben: Richtung Sieg! Denn Ungarn hat nur noch eine Chance auf die K.o.-Phase, wenn gegen Deutschland gewonnen wird.
Eine Niederlage wäre wiederum für das DFB-Team fatal, denn dann könnte Deutschland auf den letzten Platz in der Gruppe rutschen und würde ausscheiden.