Im Achtelfinale der EM kommt es am Dienstagabend zu einem echten Klassiker. England gegen Deutschland steht auf dem Programm, im Wembley Stadion in London. Die DFB-Elf muss weitestgehend auf die Unterstützung der eigenen Fans verzichten. Eine Reise in die englische Hauptstadt ist aufgrund Pandemiebestimmungen in Großbritannien so gut unmöglich.
Die britische Regierung hat nochmals sehr klar deutlich gemacht, dass es für die Fußball-Fans in den kommenden Tagen keine Einreise-Erleichterungen geben wird. Die Quarantäne-Bestimmungen bleiben. Wer die britische Grenze übertritt, muss sich anschließend in eine Quarantäne begeben, unabhängig davon ob er ein Ticket fürs Wembley Stadion besitzt oder nicht.
Englische Einreisebestimmungen bleiben
Nach zwei und nach fünf Tagen muss im Anschluss ein negativer Test vorgelegt werden, mit dem die Abschottung beendet werden kann. Konkret heißt dies, dass selbst eine Reise heute nach England, nicht mehr zur EM-Achtelfinal-Teilnahme führen kann.
Erwähnenswert ist natürlich, dass die Briten auf der anderen Seite die Zuschauerzahlen hochgesetzt haben. England gegen Deutschland können 45.000 Fans im Wembley Stadion live verfolgen. Für die beiden Halbfinal-Begegnungen sowie im Endspiel wird die Zuschauerzahl dann sogar auf 60.000 angehoben.
Zumindest 2.000 deutsche Fans: Der Plan vom DFB
Die UEFA hat geplant, dass beide Verbände für das Match am Dienstag jeweils 10.000 Eintrittskarten erhalten. Laut Informationen aus DFB-Kreisen wird Deutschland jedoch nur 2.000 Tickets abrufen.
Die Karten sollen an Deutsche verteilt werden, die England leben. Offiziell sind in Großbritannien ca. 300.000 Deutsche leben, 50.000 davon im Großraum London. Einen kleinen Fan-Block für die DFB-Elf wird’s am Dienstagabend also geben.
Die UEFA setzt sich durch
Apropos Einreisebestimmungen. Auf der einen Seite ist die britische Regierung hart geblieben, auf der anderen Seite hat sie dem Druck der UEFA nachgegeben.
Die Ehrengäste und die Sponsoren des Fußballverbandes, ca. 2.500 Menschen, dürfen zum Endspiel direkt nach London kommen, ohne Quarantäne versteht sich. Die UEFA-Drohung hat gewirkt. Es wurde laut darüber nachgedacht, die Begegnungen nach Budapest zu verlegen.
Engländer stimmen sich mit Privatkonzert ein
Die Three Lions haben sich übrigens musikalisch auf das Match gegen Deutschland eingestimmt. Super-Star Ed Sheeran hat im englischen Team-Lager ein Privatkonzert gegeben. Der Musiker hatte eine Sonder-Erlaubnis bekommen, die „EM-Blase“ der Engländer zu betreten.
Sheerans Fußball-Leidenschaft ist über die Grenzen Englands hinaus bekannt. Der Sänger ist sogar Trikot-Sponsor bei seinem Lieblingsverein, bei Ipswich Town in der dritten Liga.
Unsere Prognose für das deutsche Achtelfinale gegen England
Mit oder ohne Fans im Rücken, für die DFB-Truppe wird’s am Dienstag natürlich eine extrem schwierige Aufgabe. England will den Heimvorteil logischerweise nutzen. Zur deutschen Qualität ist nach den Vorrunden-Partien recht wenig klar.
Gegen Portugal hat sich die Elf von Jogi Löw in einen kleinen Rausch gespielt, gegen Ungarn im Anschluss einen erbärmlichen Auftritt abgeliefert. Anderseits muss konstatiert werden, dass die Three Lions mit ihrem Minimal-Fußball bisher ebenfalls keine angsteinflößenden Leistungen abgeliefert haben, im Gegenteil.
England ist in der Vorrunde zwar ungeschlagen geblieben, hat jedoch nur zwei Tore und drei Begegnungen gemacht. Stark ist die Defensive. Das Team ist ohne Gegentreffer geblieben. Das taktische Stil-Mittel der Engländer, die quasi ausnahmslos mit langen Bällen agieren, dürfte sich für Deutschland recht „einfach“ verteidigen lassen.
Für uns gibt’s am Dienstagabend im Wembley Stadion keinen Favorit. Die Tagesform wird entscheiden. Aber es wird in jedem Fall sehr, sehr schwer für die deutsche Elf.